Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
VIII Aufschlüsse
2. Erörterungen
Tempel:
Wohnstätte Gottes!
Nicht in Holz und Stein!
In den Herzen!
Da die Sadduzäer erklärten, Gott wäre nur in ihrem Tempel zu finden
und würde in Holz und Stein wohnen,
machten sie das Symbol des Beiseins Gottes mit allen
zu einem Götzenbild und Abgott,
weswegen ihnen der Tempel schließlich genommen wurde.Denn Gott will in den Herzen wohnen.
Die Sadduzäer behaupteten, Gottes Gnade wäre allein nur über den Tempelkultus zu erlangen, um dadurch das Volk an sich zu binden. Damit missbrauchten sie als falsche Hirten den Tempel als persönliche Einnahmequelle. Denn sie waren nur auf Reichtum aus. So scheuten sie sich nicht einmal, gegen entsprechende Bezahlung den Vorhof der Heiden zur Verkaufshalle für die Opfertiere umzufunktionieren, und nahmen damit den Nationen ihre Andachtsstätte, da sie diese ohnehin als hoffnungslos Verlorene verachteten.
Vor allem aber reduzierten sie Gottes Allgegenwart auf den Tempel und machten diesen so gleichsam zu einem Götzenbild und Abgott. Das Symbol des überall gegebenen Beiseins Gottes wurde in sein diametrales Gegenteil verkehrt. Der Tempel vermittelte mehr eine völlige Unnahbarkeit Gottes, als einen überall gegebenen offenen Zugang zu Seinem Abba-Herzen für alle. Damit hatten sie die allen gänzlich bedingungslos und überall geltende unverlierbare Liebe verleugnet und dadurch den göttlichen Eckstein und tragenden fundamentalen Felsen, Christus, verworfen.
Deswegen war es auch eigentlich niemals im Willen Gottes, dass Ihm überhaupt ein Tempel errichtet wurde. Und darum sollte ihnen dieser Abgott schließlich auch wieder genommen und der Tempel zerstört werden, wie es zuvor schon als mahnendes Vorzeichen mit der Bundeslade geschah.
Mit Christus zog die Schechina, Gottes Herrlichkeit, aus dem Tempel und aus Jerusalem aus, das daraufhin in sich zusammenfallen musste, wie ein abgelegtes Kleid, so dass schließlich im Jüdischen Krieg Verheerung über Stadt und Heiligtum kam.
Jesus kündigte an, dass Er einen neuen spirituellen Tempel errichten wolle, der nicht mit Händen gemacht ist, während der irdische Tempel dem Untergang geweiht war. Denn Er war der Sohn Davids, der Gott Seinen ewigen Tempel errichten sollte. Und ebenso wollte Er sich eine gänzlich neue Priesterschaft erschaffen, in deren Herzen Er wohnen würde.
Die Gemeinde Jesu Christi ist also die neue Wohnstätte der Heiligen Ruach. Diesen Tempel errichtete Christus am dritten Tag bei Seiner Erhöhung zu Gott in Seinem Auferstehungsleib. In der Christenheit schafft Er sich als das erhöhte Haupt einen neuen Körper und Leib, der ins Grenzenlose reicht.
In der Taufe werden alle mit Seinem Geist der Liebe durchtränkt und dadurch zu Gliedern Seines Leibes und zum Tempel Seiner Heiligen Ruach, insbesondere all diejenigen, die durch das Abendmahl sogar schon Sein spirituelles Fleisch und Blut in sich aufnehmen.
So errichtete Christus Seinen neuen pneumatischen Tempel am dritten Tag in der Kraft Seiner Auferstehung und Erhöhung. Dieser neue Tempel Christi soll ein Bergungsort für alle schmachtenden Seelen werden.
Und dieses neue spirituelle Heiligtum wurde – auch für Israel – bereits errichtet, ehe der alte steinerne Tempel vernichtet wurde. Denn mit der Zerstörung des Alten, kam etwas weit größeres Neues durch den, der alles neu macht; und der „Menachem“, der Trost Israels, wurde dem erst-erwählten Volk Gottes tatsächlich in der Stunde größter Not bereits geboren – nur, dass die Israeliten ihren Erlöser verkannten und darum ablehnten, weil sie Anstoß daran nahmen, dass Er nicht die gewünschte Befreiung brachte, welche sie für Heil hielten, sondern vielmehr am Ende sogar – wie sie es empfanden – für ihre völlige Zerstörung verantwortlich war.
Dabei hat dies die Tochter Israel sich selbst zuzuschreiben, weil sie sich gegen alle Umwerbung ihres himmlischen Bräutigams gesträubt und verstockt und schließlich sein Kind der Verheißung verworfen hat. So sprach der Höchste schließlich Sein „Amen“ zu der schändlichen Wahl Seiner Gemeinde Israel und ihr wurde der Menachem aus ihrem Blickfeld entrückt.
Am Ende der Tage aber – so verhieß Christus über das Schicksal Israels – soll diese erste Braut-Gemeinde des Herrn ihr Kind doch noch erkennen, das es abgeschlachtet hat; und es könnte jetzt schon Erlösung finden, wenn es nur den Liebesruf Christi hören wollte.
Wer Gottes Gegenwart auf einen bestimmten Kult-Ort oder Ritus beschränkt, weiß nichts von Ihm. Gottes namen- und gestalt-lose Liebe lässt sich überall finden und ist nicht an eine einzige Kult-Stätte oder einen exklusiven Ritus, ja, nicht einmal an ein bestimmtes Gottes-Bild oder an einen besonderen Gottesnamen gebunden, wie auch nicht an bestimmte Heilige Tage. Sondern Sie lässt sich überall finden, wo man nach Liebe verlangt, in und über alle Religionen.
Gott findet sich also nicht nur in Israel, sondern überall auf der Welt. Und aller Seelen Herzen sollen die Wohnstätte der göttlichen Liebe werden. Die Herzen sollen Christi Tempel sein!
Zur Äonen-Wende soll noch alles Fleisch, das gesamte Universum, in geistlicher Verklärung in einer universalen geistlichen All-Verbindung zum Tempel und Leib Gottes werden.
Damit sind alle Heiligtümer nur Sinnbilder, wie auch der Jerusalemer Tempel lediglich eine prophetische Vorabbildung auf die wahre Wohnstätte des Geistes war, die Christus errichtet hatte. Denn Christus, und nicht Salomo, war erst der verheißene Sohn Davids, der auch im letzten Sinn Sohn Gottes war.
Vergleiche: