Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)

Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi

VIII Aufschlüsse

2. Erörterungen

Zeloten und Sikarier:

Israels fanatische Gottes-Eiferer.

Die Zeloten waren jüdische religiöse Fanatiker,
die Israel als das auserwählte Volk Gottes
von der römischen Besatzungsmacht befreien wollten.

Durch Gewalt wollten sie alle Welt die Furcht Gottes lehren.

Das dies aber nicht Gottes Weg ist,
brachten sie damit ganz Israel den Untergang.

Die Zeloten erwarteten einen militanten Messias, der das Volk Israel von seinen Fremdherrschern befreien und das auserwählte Volk Gottes zur Weltherrschaft führen würde. Auf diesen allgemeinen Widerstand bereiteten sie sich vor. Diese Messias-Erwartung der Zeloten führte Israel schließlich später im Jüdischen Krieg in den Untergang.

Das Vorbild der Zeloten waren die Makkabäer, die das Heilige Land mit Gewalt von den Seleukiden befreit hatten und sodann die hohepriesterliche Dynastie der Hasmonäer begründeten. Ebenso machten auch sie Aufstände gegen die Römer. Besonders die „Sikarier“, die „Dolch-Männer“ unter ihnen, wollten den Messias mit Gewalt den Weg ebenen, indem sie Heiden überfielen – aber auch Juden, die ihrer Ansicht nach mit den Gottlosen paktierten.

Die Zeloten sahen sich in ihrem fanatischen religiösen Wahn berechtigt, eigene Landesgenossen zu überfallen und zu berauben und zu töten, wenn diese Umgang mit Heiden hatten. Auf diese Weise wollten diese religiösen Fanatiker alle, die sie als abtrünnige Volksverräter ansahen, wieder die „Furcht des HERRN“ lehren. Denn für sie war Gott ein Teufel voller Eifersucht und unbändigem Zorn. Schließlich wollten sie an der Seite des Messias noch allen Gottlosen zur Geißel werden und an ihnen das göttliche Gericht vollstrecken.

Eine Hochburg der Zeloten war die Burgfeste Gamala in Gaulanitis. Von hier ging auch ein Aufstand wegen der Volkszählung aus, der allerdings blutig niedergeschlagen wurde.

Judas unterstützte heimlich die Zeloten unter Barabbas aus der Gemeinschaftskasse der Gefolgschaft Jesu, die er verwaltete. Barabbas war ein Sikarier, der auch gegen seine eigenen Volksgenossen vorging.

Den Untergang Israels im Jüdischen Krieg, der den Auftakt zum elenden Schicksal Israels im Zeitalter für die Nationen bildete, wird von seinem letzten großen Feldherrn, dem Priester-Propheten Josephus, in einem seiner Geschichtswerke geschildert:

Als nach dem Tod des Herodes Agrippa ganz Israel einem römischen Prokurator unterstellt wurde, der trotz einer schweren Hungersnot unerbittlich die an das Imperium zu entrichtenden Steuern eintrieb, kam es zu einer Radikalisierung der zelotischen Gruppierungen. Da diese Räuberbanden auch gerade wohlhabende Juden, die durch ihre Kooperation mit den Römern zu Macht und Reichtum gekommen waren, überfielen und ausplünderten, bekamen sie von vielen Mittellosen Zulauf, die sich auf diese Weise bereichern konnten – unter dem Vorwand, ihre Gräueltaten wären auch noch heroische Befreiungswerke.

Ein korrupter Statthalter Namens Florus bereicherte sich schließlich sogar selbst an den Raubzügen dieser Horden, weil er ergriffene Kriminelle, die ihr eigenes Volk terrorisierten, gegen ein bestimmtes Lösegeld immer wieder freigab. Daraufhin legten sich wohlhabende Bürger eigene Milizen zu ihrem Schutz zu, so dass sich in ganz Israel immer mehr korrupte Clans und Gangs von maviosem Charakter bildeten.

Als der Prokurator Florus schließlich noch den Tempelschatz plündern ließ, um Ausfälle bei der Steuereintreibung auszugleichen, kam es in Jerusalem zu einem Aufstand, den er aufs Brutalste niederschlagen ließ. Dies löste einen Bürgerkrieg im ganzen Land zwischen der römer-freundlichen und -feindlichen Bevölkerung aus und führte schließlich zu einer Belagerung der aufständischen Hauptstadt durch die Römer, die aber aufgrund einer Fehleinschätzung der prekären Lage nach ihrem Abzug von den Zeloten niedergemacht wurden.

Dies bot der Urgemeinde die von Jesus angekündigte Möglichkeit zur Flucht, während alle Juden, Schutz suchend, nach Jerusalem flüchteten. Denn die Christen erkannten in dem Blutbad, das im Tempel angerichtet wurde, den von Jesus angekündigten „Gräuel der Verwüstung“, der ihnen ein Zeichen sein sollte, umgehend die Flucht zu ergreifen.

Schließlich wurde von Vespasian und seinem Sohn Titus ganz Galiläa verheert und sodann von Titus ganz Palästina eingenommen. Als dieser sich für die Belagerung Jerusalems rüstete, kämpften verschiedene zelotische Gruppen in der Heiligen Stadt um die Vorherrschaft, statt sich gegen ihren gemeinsamen Feind zu rüsten. Schließlich nahm Titus die Nordstadt ein und versuchte die Belagerten dadurch mürbe zu machen, indem er alle Flüchtlinge aus der Stadt auf Golgatha kreuzigen ließ.

In der belagerten Südstadt vielen die Verhungernden übereinander her. Es gab sogar einen Fall von Kannibalismus! Diese Gräueltaten zwangen Titus schließlich zur gewaltsamen Erstürmung der Stadt, deren Heiligtum er gerne unzerstört gelassen hätte. Doch die Juden schlugen sogar sein Angebot zu freiem Abzug aus.

Als Titus über die Burgfeste Antonia in den Tempel einfallen wollte, steckten die Israeliten selbst ihr Heiligtum in Brand, um ihrem Gegner den Einfall zu erschweren. Dadurch verwandelten die Hebräer schließlich selbst ihre ganze Heilige Stadt in einen Höllenkessel. Jerusalem wurde vollständig eingeäschert und alle, die das große Gemetzel überlebten, verschleppt und versklavt.

Vergleiche: